Pauken für den neuen Job: Peter Sendel ist der neue Wettkampfsekretär
Er ist ein wichtiger Ansprechpartner für die Mannschaften, gibt vor den Wettkämpfen die Startnummern aus und muss zur Stelle sein, wenn etwas hakt: Peter Sendel ist der neue Wettkampfsekretär des BMW IBU Weltcups Biathlon 2025 in Oberhof – und erlebt das Großevent aus einer ganz neuen Perspektive.
Peter Sendel ist beeindruckt. „Als Sportler und Trainer weiß man natürlich, dass ein Weltcup eine große Geschichte ist. Aber ich habe nicht erwartet, wie viele Menschen dabei sind und helfen und wie viel der Einzelne wissen muss. Da bekommt man Respekt. Für mich ist das eine große Begeisterung“, sagt der 52-Jährige.
Beim BMW IBU Weltcup Biathlon 2025 in Oberhof ist er als Wettkampfsekretär im Einsatz und damit zum ersten Mal in die Strukturen des Organisationskomitees eingebunden. Er war in die Vorbereitungen eingebunden, hat viele neue Gesichter kennengelernt und sammelt auch während der vier Weltcuptage täglich neue Erfahrungen. „Du wirst mit tausenden Sachen beschossen, bei denen ich erst einmal Luft schnappen und meine Spickzettel wälzen muss. Es geht vielleicht nicht so schnell wie bei jemanden, der das seit 20 Jahren macht, aber ich gebe mir große Mühe“, sagt er und lacht.
Eine echte Verstärkung
Sein Chef ist hingegen voll des Lobes. „Es war eine super Entscheidung, ihn zu integrieren. Er ist eine große Hilfe und eine echte Verstärkung. Auch die Internationalen sind sehr zufrieden“, sagt Wettkampfleiter Mario Milde-Apel, dem Peter Sendel zur Seite steht.
Für den Job hat Peter Sendel tief in die Bücher geschaut und sich zum Internationalen Kampfrichter ausbilden lassen. „Ich musste tatsächlich pauken, obwohl ich vom Biathlon Ahnung habe“, gibt er zu. Die Größen der Scheiben kennt der ehemalige Athlet, der als sicherer Schütze bekannt war, selbstverständlich in und auswendig, nicht aber die Maße des weißen Papiers drum herum. „Das hat mich ehrlich gesagt nie interessiert. Jetzt muss ich es wissen“, sagt er.
Prüfung beim Renndirektor
Die Prüfung hat er im Oktober vergangenen Jahres beim Renndirektor der Internationalen Biathlon Union, Borut Nunar, abgelegt. Drei Blöcke mit je 25 Fragen mussten schriftlich beantwortet werden. „Die Frau, die die Prüfung mit mir abgelegt hat, konnte alles auswendig. Ich lustigerweise nicht, aber ich habe es geschafft“, sagt er.
Peter Sendel blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück. Bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano (Japan) wurde er Olympiasieger in der Staffel. Vier Jahre später, bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City (USA), sicherte er sich mit dem Team die Silbermedaille. Bei Weltmeisterschaften sammelte er zwei komplette Medaillensätze.
Neue Jugendakademie in Oberhof
Nach seiner aktiven Karriere, die er im Dezember 2004 beendete, wurde er Trainer am Olympiastützpunkt Thüringen in Oberhof und betreute zwei Jahrzehnte lang den B-Kader der Frauen. „Nach der Saison 2023/24 habe ich die Trainingsgruppe abgegeben und bin seitdem Teil der Schieß-Taskforce des Deutschen Skiverbands. Ich kann mir nun die Zeit für jeden einzelnen Schützen nehmen, die im normalen Trainingsbetrieb häufig nicht da ist. Außerdem habe ich die DSV Biathlon Akademie gegründet“, erklärt der Bundessoldat.
Mit seiner Expertise an der Waffe feilt er an den Leistungen am Schießstand – vom Nachwuchs bis zu den Senioren – und unterstützt die Sportlerinnen und Sportler, nach dem BMW IBU Weltcup Biathlon 2025 in Oberhof unter anderem bei den bevorstehenden Europameisterschaften in Martel (Italien).
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Bildunterschrift: Peter Sendel unterstützt die Organisatoren des BMW IBU Weltcups Biathlon 2025 in Oberhof erstmals als Wettkampfsekretär.
Fotoquelle: Ronny Knoll/Oberhofer Sport und Event GmbH