Entscheidung am Birxsteig: Schweden gewinnt Mixed-Staffel vor Frankreich und Norwegen
Eine überragende Elvira Oeberg hat die schwedische Mixed-Staffel zum Sieg beim BMW IBU Weltcup Biathlon 2025 in Oberhof geführt. Vor 16.000 Zuschauern in der ARENA am Rennsteig ging die Weltmeisterin mit einem Rückstand von 7,0 Sekunden auf die Verfolgungssiegerin Lou Jeanmonnot aus Frankreich auf die letzte Runde. Am Birxsteig, bekannt als wegweisende Entscheidungshilfe bei kniffligen Duellen, zog Oeberg, die sich im Stehendanschlag einen Nachlader geleistet hatte, in beeindruckender Manier an der fehlerfreien Französin vorbei. Im Ziel hatten die Schweden dann trotz zweier Strafrunden und zehn Nachladern 12,8 Sekunden Vorsprung auf Frankreich, dass nur einmal in die Strafrunde musste und sieben Extrapatronen benötigte.
Überglücklich fielen Sebastian Samuelson, Martin Ponsiluoma und Hanna Oeberg ihrer Teamkollegin bei traumhaften Bedingungen am Rennsteig in die Arme und strahlten mit der Sonne um die Wette. Mit einem Rückstand von 1:11,4 Minuten hinter Schweden und Frankreich (in der Besetzung: Fabien Claude, Eric Perrot, Jeanne Richard, Lou Jeanmonnot) kam Norwegen mit Schlussläuferin Maren Kirkeeide ins Ziel. Sturla Holm Laegreid, Tarjei Boe und Ingrid Landmark Tandrevold sorgten zuvor dafür, dass es lange nach einem Dreikampf aussah, beim vorletzten Schießen musste Kirkeeide aber mit drei Nachladern ihre beiden fehlerfreien Kontrahentinnen aus Frankreich und Schweden davonziehen lassen. Und dennoch: Die 21-Jährige Norwegerin zeigte mit drei Podestplätzen in Oberhof eindrucksvoll, warum ihr in Norwegen eine sehr große Zukunft zugetraut wird.
Gleiches gilt in Deutschland für Julia Tannheimer. Sie wurde nach eindrucksvollen Leistungen von Danilo Riethmüller und Philipp Nawrath als Führende an dritter Position ins Rennen geschickt. Für die 19-Jährige, die bisher mit konstanten (Top)-Leistungen in dieser Saison brillierte, sollte das Rennen aber kein Happy-End bereithalten. Sie patzte beim Liegenschießen und musste gleich zweimal in die Strafrunde. Deutschland fiel zwischenzeitlich auf Rang 9 zurück. „Ich war eigentlich nicht so aufgeregt. Vielleicht habe ich den Wind falsch eingeschätzt“, kommentierte eine traurige Tannheimer ihr Rennen. Sie schwamm sich zuvor im Rennen aber selbst wieder frei. „Ich bin froh, dass wenigstens das Stehendschießen ganz gut lief. Und beim Laufen hilft der Frust sogar, da kann man einfach Wut rauslassen.“
Philipp Nawrath versuchte im TV tröstende Worte zu finden: „So was kommt vor. Jeder macht Strafrunden in seiner Staffellaufbahn.“ Diese Aussage sollte sich als selbsterfüllende Prophezeiung erweisen. Denn auch die Schlussläuferin und Weltcup-Führende Franziska Preuß musste beim letzten Stehendschießen 150 Extrameter in Kauf nehmen und kam mit 2:21.0 Rückstand auf die Schweden als Fünfte ins Ziel. Drei Strafrunden und zehn Nachlader waren an diesem Tag einfach zu viel, um ganz vorne mitmischen zu können. „Das hilft nichts, so ist Biathlon. Mal geht es besser, mal geht es nicht so gut“, konstatierte Preuß, die in Oberhof nicht an die bisherigen Saison-Topleistungen anknüpfen konnte.